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Gewalterfahrungen in der Grundschule


Wohlbefinden und Lesekompetenz von Kindern gefährdet

Fast die Hälfte der deutschen Grundschulkinder hat bereits Erfahrungen mit physischer Gewalt gemacht und mehr als zehn Prozent wurden online gemobbt. Das ergab eine Befragung von Schülerinnen und Schüler im Rahmen der Internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung 2021 (IGLU 2021), die 2023 veröffentlicht wurde. An IGLU 2021 haben in Deutschland 4.611 Schülerinnen und Schüler aus 252 vierten Klassen, ihre Eltern, Lehrkräfte und Schulleitungen teilgenommen. Das Institut für Schulentwicklungsforschung der TU Dortmund hat die Ergebnisse IGLU-Studie nun in einem Kurzbericht aufbereitet.

Die Studie hat ergeben, dass Kinder in Deutschland in der Grundschule Ausgrenzungen (54,6 Prozent), Beschimpfungen (52,3 Prozent) und physische Gewalt (49,4 Prozent) am häufigsten von den zehn ausgewerteten Formen dissozialen Verhaltens erleben. Online-Mobbing kommt seltener vor, aber bereits 10 Prozent der Grundschüler haben mit der Verbreitung gemeiner oder verletzender Informationen über sich Erfahrung gemacht. Rund 17 Prozent erhielten gemeine oder verletzende Nachrichten. Die Forscher fanden heraus, dass deutsche Kinder, die von anderen in der Schule gemobbt oder geschlagen werden, im EU-Vergleich viel schlechter lesen lernen als die Kinder, die diese Erfahrungen nicht machen. Der Unterschied in der Lesekompetenz dieser beiden Gruppen ist in Deutschland so groß wie in keinem anderen Land der EU. Deswegen sollte die Bildungspolitik sich als Ziel setzen, das dissoziale Verhalten in Grundschulen zu verringern.

22. April 2024

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