Aufmerksamer Bankmitarbeiter verhindert hohen Schaden
Unter Federführung des Cybercrime-Zentrums Baden-Württemberg bei der Generalstaatsanwaltschaft Karlsruhe haben im April 2024 nationale und internationale Polizei- und Justizbehörden mit großangelegten und international abgestimmten Durchsuchungen zwölf betrügerische Callcenter zerschlagen und 20 Personen festgenommen. Die Ermittlungen waren im letzten Dezember ins Rollen gekommen, nachdem ein aufmerksamer Bankmitarbeiter bei einem Betrugsversuch misstrauisch wurde und die Polizei informierte. So konnte allein in diesem Fall ein Schaden von mehr als 100.000 Euro verhindert werden. Über die bei dem Betrugsversuch von den Tätern verwendete Telefonnummer kamen die Ermittler an weitere Nummern, die in weit über 10.000 Fällen eine zentrale Rolle spielten. Mit Unterstützung von Europol und dem Bundeskriminalamt wurden nun im April zeitgleich Wohnungen und Geschäftsräume in mehreren Ländern des Westbalkans und im Libanon durchsucht. Die Betrugsvarianten der Täter bildeten nahezu das gesamte Spektrum an bekannten Telefonbetrügereien ab: Sie gaben sich beispielsweise als nahe Verwandte, Bankangestellte, Angehörige der Verbraucherzentrale, Mitarbeiter eines Inkassounternehmens oder als Behördenvertreter, etwa der Polizei oder Staatsanwaltschaft, aus und versuchten mittels Strafandrohungen, Gewinnversprechen, Inkassoforderungen oder Prepaid-Karten-Betrug, ihre Opfer um ihr Erspartes zu betrügen. Bei den Durchsuchungsaktionen stellten die Ermittlerinnen und Ermittler umfangreiche Beweismittel wie Datenträger, Schriftstücke, Bargeld und Vermögenswerte in Höhe von einer Million Euro sicher. Derzeit läuft die Auswertung der Beweise.